Ich habe schon sehr oft darüber referiert und geschrieben, dass wir einen hohen Grad an Aufmerksamkeit benötigen, um zu erkennen, was wir den lieben langen Tag denken. Warum ist das wichtig? Unsere Gedanken bestimmen zu einem sehr wesentlichen Teil, was wir fühlen und wie wir die Welt in uns - das geschieht über unsere Gefühle - als auch - und vor allem - da draußen wahrnehmen. Es geht also um den Augenblick. Um die Achtsamkeit im Hier und Jetzt. Denn sonst gibt es keinen anderen zu lebenden Moment. Es ist immer das Jetzt, die Präsenz des Seins, die wir Leben nennen können. Und dieses wird nun mal von den Gedanken sehr entscheidend geprägt.
Bevor Du weiterliest: Was denkst Du jetzt gerade? Was fühlst Du?
Glaube nicht alles was Du denkst
Heinz Erhard sagte einst: ‚Glauben Sie nicht alles was Sie denken!‘ Ich liebe dieses Zitat. Es ist lustig aber auch sehr tiefgründig. Die Gedanken zu kontrollieren und immer wieder zu hinterfragen ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Auch die Frage, wie man eine solche Instanz etabliert, die kontrolliert, was man denkt, ist berechtigt. Hier hatte ich mir früher etwas von den Buddhisten abgeschaut: Ich stellte mir einen Timer so ein, dass er alle 15 Minuten durch ein Signal anzeigt, dass ich nun meine Gedanken überprüfen solle. Das war so wirkungsvoll und brachte eine Menge Klarheit. Probiere es aus! Du wirst sehr schnell erkennen, ob Deine Gedanken eher von Selbstkritik geprägt sind oder ob sie Dir Mut und Kraft geben. Wenn sie Dich klein machen dann ändere Deine Gedanken. Finde Sätze, die Dich ermutigen, so wie Du auch ein Kind ermutigen würdest, das an sich zweifelt. So wie Deine Freundin oder Dein Freund Dich ermutigen würde, wenn Du an Dir kein gutes Haar lässt. Das sind wichtige Schritte in Richtung Selbstliebe. Dazu benötigst Du nur Dich selbst und keine Hilfe von außen. Du alleine hast diesen Schlüssel in der Hand. Sei Dir selbst Deine beste Freundin, Dein bester Freund.
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'Ich bin die Sonne meines Lebens'
Wie also sollst Du konkret vorgehen: In dem Moment in dem Du merkst, dass Du gerade nichts Gutes über Dich denkst, sage laut STOPP. Du kannst auch KORREKTUR sagen. Es wirkt sofort, nämlich so, als wenn Du Dich von einem Gegenstand abwendest, um Dich einem anderen, besseren und schöneren zuwendest. Beispiel: Eine Klientin ertappte sich dabei, dass sie ihr Äußeres stets verurteilte. Alle anderen seien schöner. Sie dachte auch voller Groll daran, dass sogar ihr Partner anderen Frauen hinterherschaue und für sie selbst keinen Blick übrig hätte, weil sie eben nicht schön sei, nicht liebenswert und auch nicht mehr so jung. So übte Sie durch das STOPP diesen Gedankenzug abzubrechen und wandte sich einem anderen Gedanken ganz gezielt zu. Sie sagte jedesmal wenn sie sich bei dem negativen Gedanken ertappte, ‚Ich bin die wichtigste Person in meinem Leben. Und ich stelle mir nun vor, wie ich von innen nach außen strahle.’ Sie stellte sich sogar vor, einen kleinen Regler in ihrem Solarplexus zu haben, woran sie ihre Ausstrahlung auf ein Maximum hochdrehen könne. Sie sagte sich weiter ‚Ich bin die Sonne in meinem Leben.‘ Das ist übrigens mein Lieblingssatz geworden, der auch bei mir immer wirkt. Probieren es aus. Schreibe Dir einen Satz auf, mit dem Du die alten negativen Gedanken nach dem Gedankenstopp ersetzen.
Text: ©Martina M. Schuster
Bildquelle: Canva
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Uli (Montag, 17 Februar 2020)
Hallo Martina, ich kenne einige Vorträge von Dir. Und freue mich, dass ich diesen Artikel über Selbstliebe gefunden habe. Selbstliebe ist ein großes Thema ja, und Du sagtest ja auch in Deinen Workshops, dass Selbstliebe in vielen Facetten kommen darf. :) Ich tue mir jetzt gut. Danke. Liebe Grüße Ulrike.