Des Menschen liebste Beschäftigung, so scheint es, ist die Verbreitung von Dramen und das Jammern. Wie sieht es bei Dir aus? Bevor Du weiterliest, stelle Dir selbst diese Frage und beantworte sie.
Wenn ja, dann bist Du in bester Gesellschaft. Des Menschen liebste Beschäftigung, so scheint es, ist die Verbreitung von persönlichen Dramen und somit auch das Jammern.
Vielleicht verlässt Du Dich auf das alte Sprichwort ‚Geteiltes Leid ist halbes Leid’? Das wäre nicht so gut. Denn leider ist die Botschaft darin nicht ganz richtig.
'Geteiltes Leid ist halbes Leid' stimmt nicht!
Wenn wir beim Vorübergehen einer Bekannten unser Leid klagen, verbreiten wir eine gedrückte Stimmung und wir schultern damit dem Gesprächspartner auch unsere Last ein Stück weit auf. Und das alles einfach mal im 'Vorübergehen'. Dadurch wird Dein Kummer nicht geringer. Das Gegenteil ist der Fall. Die negative Energie dehnt sich bei jedem Jammern noch ein wenig weiter aus, in uns selbst und auch bei den anderen, denen wir unsere Geschichte mitteilen. Vielleicht erzählt die Bekannte unser Leid nun ihrer Freundin weiter, vielleicht wird sogar noch darüber geurteilt. So macht die negative Energie auf jeden Fall ihre Runde, was weder hilfreich ist, noch bringt es unser Glück zurück. Schlimmstenfalls wird sogar Schadenfreude bei dem einen oder anderen geschürt. Und wenn diese um mehrere Ecken wieder zu uns zurück kommt, ist das sehr schmerzhaft.
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Sich einem lieben Menschen anvertrauen anstatt zu jammern
Verstehe mich nicht falsch, natürlich sollst Du Dich einem geliebten Menschen anvertrauen, Dich trösten lassen und dadurch wieder Kraft schöpfen. Das ist wertvoll und wichtig. Doch das geschieht in einem geschützten und vertraulichen Rahmen der tiefen Freundschaft. Und es ist das Gegenteil von Jammern.
Die Selbstliebe und das Verzeihen heilen
Vielleicht denkt man insgeheim, man würde einem helfen. Doch warum? Das Beste was passieren kann, ist, dass der oder die Bekannte sich nicht länger damit aufhält, das Schlimmste jedoch, wäre, dass das Vertrauen gebrochen wird, Unwahrheiten als auch Spekulationen werden verbreitet, was dann noch andere Involvierte verletzt. Genau das ist mir auch passiert. Irgendwann war ich dann so tief am Boden, dass ich mich einigelte und keinem Menschen mehr vertraute. Diese Zeit des absoluten Rückzuges hatte ich gebraucht. Das war im Rückblick auch das Beste was ich tun konnte. Wie ein Eremit lebend, erinnerte ich mich daran, dass es die Selbstliebe und das Verzeihen sind, die einen heilen, und nicht das ‚Jammern‘. Dann gibt es auch keinen Grund mehr, anderen Menschen unser Leid zu klagen. Die können ohnehin nichts tun. Am besten legst Du Dir in einer Krisenzeit einen oder zwei Sätze zurecht, die Du dann auf das Nachfragen wie es Dir geht, abgeben kannst. Das sind zum Beispiel folgende: 'Im Moment geht es mir nicht so gut, aber das geht vorüber.' Oder: 'Gerade habe ich einige Herausforderungen zu meistern.' Und wenn Dich dann jemand fragt, ob Du reden möchtest, kannst Du immer noch entscheiden, ob Du ein Treffen mit der Person ausmachst, der Du vertraust.
Text: ©Martina M. Schuster
Bildquelle: Canva
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Selfie (Freitag, 23 August 2019 15:16)
**** Thanks.