Wenn Sie zu jenen Menschen gehören, die Konflikte scheuen, wie der Teufel das Weihwasser, dann sind Sie nicht alleine. Viele von uns kennen dies. Die Meisten wollen Harmonie, doch die gibt es nicht einfach so, wir müssen uns häufig selbst darum bemühen. Das wissen wir auch. Aber warum gibt es dieses innere Unbehagen, wenn es um Konflikte geht, im Grunde etwas natürliches sind? Hier kann unsere Konfliktbiografie eine Rolle spielen und auch unser Selbstwertgefühl. Heute möchte ich mit Ihnen letzteres anschauen, denn dieses spielt hier eine besondere Rolle. Es ist im Konflikterleben maßgeblich beteiligt und fungiert auf jeden Fall als Weichensteller im Konfliktverlauf. Auch beeinflusst es die Wahrnehmung enorm und somit auch die Fähigkeit, Lösungen zu finden.
Die innere Quelle, aus der wir Kraft und Energie schöpfen
Unser Selbstwertgefühl ist die innere Quelle, aus der wir Kraft und Energie schöpfen, uns den Fragen des Lebens, den Herausforderungen des Alltags und den Krisen stellen. Gerade in Situationen und Zeiten, die sich für uns nicht harmonisch darstellen, merken wir wie wichtig diese Ressource ist. Dies gilt für alle Arten von empfundenen und inneren erlebten konfliktbehafteten Zuständen. Wenn diese Quelle nicht zur Verfügung steht, herrscht unter anderem Angst und Verzweiflung. Emotionen, die bei der Konfliktlösung eher hemmend wirken.
Die wichtigste und wertvollste Ressource des Menschen: ein gesundes Selbstwertgefühl
Ein gesundes Selbstwertgefühl zu besitzen, ist die wichtigste und wertvollste Ressource des Menschen. Leider wird es häufig vernachlässigt und bereits schon im Kindesalter mit Füßen getreten. Aber jetzt sind Sie erwachsen und deshalb gilt es ein besonderes Augenmerk darauf zu richten: Ein selbstwertschonender Umgang mit uns selbst und auch mit unseren Mitmenschen ist existenziell für ein lebenswertes Leben. Ob wir nun als Führungskraft, Partner, Eltern etc. gerade unterwegs sind, es spielt keine Rolle. Der selbstwertschonende Umgang kennt keinerlei Hierarchien. Er ist Minimalanforderung wenn es um Menschlichkeit geht.
Wie zeigt sich ein gutes Selbstwertgefühl im Alltag? Was strahlen wir aus, wenn wir uns rundum wohl mit uns und unserem Leben fühlen? Im Allgemeinen kann folgendes aufgezählt werden:
- Gelassenheit,
- Zufriedenheit
- Stolz
- Selbstakzeptanz
- Selbstvertrauen
- Selbstachtung und das
- das Gefühl der Anerkennung.
Sechs Bausteine, die zu einem guten Selbstwertgefühl führen und damit zur gesunden Konfliktfähigkeit
Im Grunde ist es das begleitende und primäre Gefühl der eigenen Identität, das uns sagt, ob wir ok sind. Man kann nun sagen, dass sich das Selbstwertgefühl aus folgenden sechs Säulen zusammen setzt (in Anlehnung an Brandon). Nämlich: Bewusst leben, sich selbst annehmen, eigenverantwortlich leben, sich selbstsicher behaupten, zielgerichtet leben, und die persönliche Integrität. Diese sollen nun erklärt werden.
1. Bewusst leben
Bewusst zu leben heißt, dass der Mensch weiß, dass er immer die Wahl hat, entweder seine Macht geltend zu machen oder er kann darauf verzichten, diese Bewusstheit zu praktizieren. Wie er seine Entscheidungsfreiheit nutzt und empfindet ist immer unterschiedlich. Je bewusster er dies tut, desto selbstbestimmter empfindet er sich und das Selbstwertgefühl steigt dadurch. Und wenn jemand innerhalb einer Konfliktsituation - und wenn diese noch so viel Kraft kostet - bewusst und reflektiv ist, wird er die unbewussten Ängste, die hochkommen können und vielleicht von der Kindheit herrühren, kontrollieren können.
Coachingausbildungen der ConAquila Akademie
Bei allen ConAquila Coachingausbildungen und Fortbildungen ist das Thema
'Selbstwert' Teil des Lehrplanes.
Text entnommen aus dem Buch:
Konfliktfähigkeit stärken - Das schlaue Trainingsbuch.
Von Martina M. Schuster
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Elisabeth v. W. (Mittwoch, 14 November 2018 09:12)
Liebe Frau Schuster, vielen Dank für die tolle Aufbereitung des komplexen Themas, ich hatte gestern Abend den Test gemacht, so cool. Danke. Ganz liebe Grüße, Elisabeth.