
Ostern ist eine Zeit des Wandels. Es erinnert uns an Licht nach Dunkelheit, an Hoffnung nach Zweifel und daran, dass das Leben immer wieder neu beginnt – auch in uns selbst. Doch oft stehen wir unserem eigenen Neubeginn im Weg. Nicht, weil wir zu schwach sind – sondern weil wir uns von bestimmten Gedankenmustern lenken lassen, die unser Denken verzerren. Diese sogenannten kognitiven Verzerrungen sind keine psychische Störung, sondern menschlich. Und doch können sie uns davon abhalten, liebevoll mit uns zu sein, mutig zu handeln oder neue Perspektiven zu sehen. In diesem Artikel zeige ich Dir vier dieser Denkverzerrungen – und lade Dich ein, sie in Dir zu erkennen … und loszulassen.
Schwarz-Weiß-Denken
Entweder ganz oder gar nicht. Erfolg oder Versagen. Richtig oder falsch. Wenn Du Dich öfter dabei ertappst, in Extremen zu denken, bist Du nicht allein. Das sogenannte Alles-oder-Nichts-Denken ist weit verbreitet – und sehr hinderlich. Denn das Leben findet nicht in Schwarz und Weiß statt, sondern in unzähligen Zwischentönen. Wachstum braucht Raum, und Entwicklung braucht Fehler.
🕯️ Impulse zur Wandlung:
-
Wo hast Du Dich selbst in letzter Zeit „verurteilt“?
-
Kannst Du einen „Graubereich“ zulassen – und Dir erlauben, auf dem Weg zu sein?
Emotionale Beweisführung
"Ich fühle mich wertlos – also bin ich wertlos.“ Diese Denkverzerrung zieht aus einem Gefühl eine scheinbare Wahrheit. Doch Gefühle sind wichtig – aber sie sind keine objektiven Beweise. Nur weil Du Dich heute zweifelnd, müde oder mutlos fühlst, heißt das nicht, dass Du gescheitert bist. Vielleicht ist es einfach ein Moment der Wandlung – wie der Karsamstag zwischen Tod und Auferstehung.
🕯️ Impulse zur Wandlung:
-
Welche Gefühle interpretierst Du als Beweis für Deinen Wert?
-
Kannst Du beobachten, ohne gleich zu urteilen?
Gedankenlesen
Du glaubst zu wissen, was andere über Dich denken?
„Sie finden mich sicher unfähig.“
„Er denkt bestimmt, dass ich komisch bin.“
Dieses unbewusste Gedankenlesen passiert oft aus einem inneren Mangel an Selbstwert heraus. Doch in Wahrheit wissen wir selten, was andere wirklich denken – und selbst wenn: Es muss nichts mit uns zu tun haben.
🕯️ Impulse zur Wandlung:
- Wann hast Du das letzte Mal geglaubt zu wissen, was andere denken?
- Wie wäre es, innerlich „Ich weiß es nicht“ zu sagen – und Dich zu entspannen?
Katastrophisieren
„Wenn das schiefgeht, ist alles verloren.“
„Ich werde das nie schaffen.“
Katastrophisieren ist eine Denkverzerrung, bei der wir aus einer kleinen Unsicherheit ein Worst-Case-Szenario konstruieren. Es raubt uns Kraft und nimmt uns den Blick für Möglichkeiten.
🕯️ Impulse zur Wandlung:
-
Wo baust Du gerade innerlich ein Drama, das vielleicht gar nicht real ist?
-
Was wäre die freundlichste, realistischste Sichtweise auf die Situation?
Fazit: Denkverzerrungen erkennen – Auferstehung zulassen
Diese vier Verzerrungen sind keine Feinde – sie sind alte Muster, die uns schützen wollten. Aber wir dürfen sie jetzt erkennen, würdigen und hinter uns lassen. Ostern lädt Dich ein, neu zu denken – liebevoller, klarer, freier. Und vielleicht beginnt genau dort Deine persönliche Auferstehung.
🎁 Tipp:
Wenn Du magst, höre Dir auch meine aktuelle Podcast-Episode zum Thema an – inklusive einem Klanggeschenk aus meinem Projekt The Sound of Plants.
Den Link zum Podcast findest Du hier.
©Martina M. Schuster
Bildquelle Canva Pro
Kommentar schreiben