
Ein Unternehmen ist ein System, das wiederum viele Systeme in sich enthält. Jeder Mensch, der dort arbeitet ist ein Individuum mit seiner eigenen Geschichte. Natürlich gibt es in jedem Unternehmen eine bestimmte Art zu kommunizieren und auch bestimmte Strukturen, innerhalb dessen der Leistungserstellungsprozess abgewickelt werden soll. Dennoch bietet ein solches System auch ein großes Konfliktpotenzial. Da sind die Bedürfnisse unterschiedlich, es gibt sprachliche Missverständnisse, und noch vieles andere mehr. Heute möchte ich über die Beziehungskonflikte schreiben, was sie sind und wie man sie löst. Denn diese sind sehr häufig in der Praxis anzutreffen und machen den Beteiligten das Leben meist schwer. Das muss aber nicht sein.
Was ist ein Beziehungskonflikt überhaupt?
Ein Beziehungskonflikt betrifft den zwischenmenschlichen Bereich im Unternehmen. Hier geht es oftmals um Erwartungen innerhalb der Beziehungen zwischen Kollegen bzw. Kolleginnen, Vorgesetzte untereinander sowie Mitarbeiter und Vorgesetzte. Diese Konflikte treten vor allem dann auf, wenn eine Partei die andere verletzt, demütigt, oder missachtet. Sie können nur geheilt werden - aber nicht systematisch analysiert werden. Das persönliche Engagement beider Parteien ist hierbei notwendig. Mögliche Lösungswege wären:
'Ich'-Botschaften sind wichtig
Die eine Seite muss der anderen mittels 'Ich'-Botschaft klarmachen, wie sehr sie durch das Verhalten der anderen Partei getroffen bzw. abgewertet wurde. Bitte bedenken Sie, dass dies oft nicht leicht ist vor allem wenn es sich um eine Verletzung von einem 'Rang' höheren handelt. Hier schweigen Menschen viel zu häufig aus Angst, ihre Arbeitsstelle zu verlieren. Hierzu bedarf es einer Menge Mut und Selbstvertrauen.
Jede Seite muss auf die 'Ich'-Botschaft der anderen Seite eingehen
Die andere Partei muss auf diese „Ich“-Botschaft eingehen. Eine bloße Kenntnisnahme reicht nicht aus, das heißt, das Verhalten muss tatsächlich und ehrlich bedauert und entschuldigt werden. Bleibt dies aus oder wird lapidar mit einer hingeworfenen Entschuldigen darüber hinweg gangen, so erhärtet sich der Verdacht der Gegenseite, dass die Herabsetzung und Verletzung bewusst herbeigeführt wurde.
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Bereit sein, Entschuldigungen auszusprechen und anzunehmen
Die erste Partei muss bereit sein, die Entschuldigung anzunehmen und zu verzeihen. Das bedeutet, ohne sich auf den Vorfall weiterhin zu berufen. Man arbeitet weiter zusammen.
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Eine Herausforderung, die sich lohnt!
Diese Schritte zu bewältigen sind eine große Herausforderung für beide Seiten. Es gehört Mut von der einen Seite dazu, die Verletzungen anzusprechen und das Gegenüber benötigt Großmut das eigene Verhalten zu relativieren und eine Sache auf sich beruhen lassen. Bitte bedenken Sie, dass bewusste Herabsetzungen in keinem Unternehmen hingenommen werden dürfen. Diese müssen dringen von den Vorgesetzten und den dafür verantwortlichen Führungspersonen mit den jeweils Betroffenen zur Sprache gebracht werden und entsprechend 'verbannt' werden.
© Martina M. Schuster
aus dem Buch: Konfliktfähigkeit stärken
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bodo (Montag, 07 Oktober 2019 16:18)
hallo frau schuster, ich lerne immer wieder gerne von ihnen. dankeschön für diesen interessanten neuen artikel. bodo m.
Angi (Montag, 07 Oktober 2019 18:05)
Die Schritte bzw Lösungen sind super klar. Dankeschön hierfür.