Inneneinsichten durch Meditation, auch beim Coaching

Es gibt die unterschiedlichsten Ansichten als auch Interpretationen, was Meditation überhaupt ist. Dementsprechend finden wir viele Techniken hierzu.  Meditation an sich ist eine Innenschau, ein In-sich-kehren, meist in Zurückgezogenheit. Sie kann im Sitzen, im Gehen oder auch Liegen stattfinden. Sie kann bei geschlossenen oder halbgeschlossenen Augen durchgeführt werden, je nach dem für welche Art man sich entscheidet. Sie kann auf ein imaginäres oder ein tatsächliches Objekt, Gefühle etc.  gerichtet sein. Dabei ist der Geist tief entspannt und gleichzeitig gesammelt. Dies führt zu einer gesteigerten Klarheit und höheren Konzentrationsfähigkeit im Alltag, die Resilienz und Widerstandskraft des Organismus nimmt zu gleichzeitig verstärken sich die Gelassenheit als auch Kreativität des Menschen. 

Ich bin mit dem Meditieren als 12 Jährige in Berührung gekommen als ich den Zen-Buddhismus kennenlernen durfte. Seit der Zeit ist die Meditation - für mich eine stille Einkehr, um leer zu werden - ein Teil meines Lebens. Ich werde ruhig und bin mir selbst sehr nahe, d. h. meine Intuition ist dadurch sehr klar und stark präsent. 

Meditationen, unabhängig davon ob man sich nun für jene aus dem Osten oder aus dem Westen kommend entscheidet,  werden im Leben eines Menschen, der achtsamer mit sich und seinem Leben umgehen möchte immer wichtiger. Aber auch im Coaching können diese sehr gut eingesetzt werden.  Hier wird unter Meditation zum einen das Sitzen in der Stille verstanden, um den Geist zu entleeren und zum anderen um sich in der Stille auf einen bestimmten Sachverhalt, oder ein Gefühl, was und welches einen gerade beschäftigt zu fokussieren. Es ist ein Lauschen tief in sich selbst hinein, um zu erkennen, was diese Gefühle und inneren Bilder vielleicht sagen möchten. Das bringt den Meditierenden oft zu anderen Sichtweisen. Dabei werden die unterschiedlichsten Klänge eingesetzt. 

Es kann sinnvoll sein, eine Meditation in einer Coachingsitzung zu integrieren. Ich führte bereits aus, dass durch Klänge tiefere Schichten der Emotionen berührt werden. Wenn der Klient nach einem stressigen Arbeitstag abgehetzt in der Coachingsitzung erscheint, ist ein meditatives zur Ruhe zu kommen eine gute Methode. Dadurch kann er sich erst von den Sinneseindrücken des Tages lösen, und so die wichtige Klarheit in den Prozess bringen.

Es beginnt alles mit dem ersten Atemzug. Auch eine Meditation beginnt für mich mit dem bewussten Atmen. Noch bewusster als im Alltagsgeschehen. Tief ein und ausatmen, nach einem ganz bestimmten Rhythmus. Ich lasse den Atem tief durch mich hindurch fließen, in dem ich zunächst den Unterbauch anhebe, dann die Flanken, dann den Brustkorb und schließlich den Schulterbereich mit der frischen Luft auffülle. Alles dehnt sich aus. Dann wird die Luft wieder aus dem Körper fließen, ausgehend vom Unterbauch, der sich beim Ausatmen als erstes senkt.

Allerdings kann das Atemanhalten auch sehr hilfreich sein, selbstverständlich nur mit achtsamer Übung und mit System. Nach Yogatradition und nach Selvarajan Yesudian, ein Yoga Meister des letzten Jahrhunderts, ist ein Atemanhalten für die Dauer von sieben bis maximal dreißig Sekunden zwischen Ein- und Ausatmung hilfreich, damit sich der Verstand von der Gedankenaktivität zurückzieht. Wenn dieses Anhalten fünf- bis siebenmal zu Beginn der Meditation wiederholt wird, hilft es, die Sinne nach innen zu kehren, denn die Atemkontrolle bringt die Gedankenkontrolle mit sich und umgekehrt. Denn sowohl der Atem- als auch der Gedankenablauf haben ein und denselben Ursprung. Danach folgst Du wieder Deinem üblichen achtsamen Atemrhythmus.

©Martina M. Schuster

Auszug aus dem Buch 'AuditiveCoaching©- Coaching mit Musik, Klang und Gesang'

Bildquelle: Martina  M. Schuster