Gegenseitige Wertschätzung ist viel wichtiger als die meisten von uns erahnen können. Vor allem ist dies wichtig in Schulen, in Unternehmen und in Familien. Als Eltern, Vorgesetzte, Lehrer und Partner müssen wir unbedingt auf eine gesunde Psychohygiene achten. Denn was wir einem Menschen zutrauen, kann über seinen gesamten Werdegang entscheiden. Unsere Urteile, Einschätzungen können weitreichende Folgen haben, und das im Guten wie im Schlechten.
Rosenthal und Jacobson, beides Psychologen, machten hierzu eine Reihe von Untersuchungen und stellten fest, dass die Erwartungen, die ein Lehrer von seinen einzelnen Schülern hatte, von diesen auch über die unterschiedlichsten Signale übertragen wurden, und somit auch ihre Wirkungen zeigten. Wenn der Lehrer zum Beispiel von einem Schüler überzeugt war, dass dieser gut und intelligent ist, so konnte man diese Einstellung auch in den Leistungen und der inneren Haltung des Schülers wiederfinden.
In diesen Experimenten wurde aber auch nachgewiesen, wenn suggeriert wird, dass einige Schüler besonders begabt sind, diese von diesem unbewusst so gefördert wurden, dass sie am Ende auch aufgrund größerer persönlicher Zuwendung tatsächlich ihre Leistung steigerten. Das gleiche gilt - und das geschieht recht häufig - auch im umgekehrten Falle, wenn der Lehrer von einer mittelmäßigen oder gar schlechten Begabung eines Schülers ausging. Das sind eklatant wichtige Erkenntnisse, die jeder Mensch in seinem Leben kennen sollte, denn wie oft werden bereits schon in sehr jungen Jahren Kinder und Jugendliche stigmatisiert durch Einstellungen von außen. Zu finden sind solche Auswirkungen dann in einem geringen Selbstwertgefühl, zerstörerischen Glaubenssätze als auch Werte, die dem eigenen Selbst in keiner Weise entsprechen.
Achtsamkeits- und Bewusstseinstrainings und Unternehmen & Schulen sollten zum Alltag gehören
Bei all den Experimenten - die moralisch m. E. grenzwertig sind - wird deutlich, wie wichtig Bewusstheit, Achtsamkeit und das Wissen ist, dass vieles was wir für wahr halten, lediglich auf eigenen Hypothesen beruht und nichts mit der allumfassenden Wahrheit zu tun hat. Es ist schier unmöglich, über einen anderen Menschen zu urteilen, denn jedes Urteil kommt einem Verurteilen sehr nahe. Man trägt auch hierfür alle Konsequenzen, und keiner von uns ist frei von irgendwelchen Schattenseiten. Selbstwertschonender Umgang mit unserem Nächsten ist die Basis für eine lebenswerte Zukunft. Auch sollten in Schulen, in Unternehmen, aber auch schon im Kindergarten Achtsamkeits- und Bewusstseinstrainings etabliert werden. Die Wertschätzung des Gegenübers ist dabei genauso wichtig wie die der eigenen Person. Denn wir können mit unseren Urteilen über andere, vor allem jungen Menschen sehr schaden. Grundsätzlich kann kein Mensch über einen anderen urteilen, denn auf dieser Welt leben noch nicht einmal zwei Menschen in der selben Wirklichkeit. Jeder hat seine eigene Entwicklungsgeschichte mit eigenen Herausforderungen, die teilweise sehr schwierig waren.
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Ermutigung ist die beste Investition in eine lebenswerte Zukunft und den Erfolg
Die Lebensqualität eines jeden Menschen hängt davon ab, bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, wie mächtig er selbst in der Gestaltung seines Lebens sein kann, wenn Gedanken, Gefühle und Emotionen bewusst und entsprechend gelenkt werden. Nimmt der Mensch dies in seiner Identität bewusst wahr, dann wird er kein Spielball mehr von unangenehmen Situationen sein. So sollten Führungskräfte, Eltern, Lehrer und ErzieherInnen ihnen anvertraute Menschen unterstützen und ermutigen, die eigenen Ressourcen zu entdecken sowie selbstbestimmt und vertrauensvoll zu handeln.
©Martina M. Schuster
Bildquelle: Canva
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Jens (Donnerstag, 02 Mai 2019 16:33)
Das wäre so wichtig, dass die Lehrer das ebenso wissen und entsprechend in ihrem Mindset berücksichtigen, wie auch Ausbilder in Unternehmen, die für die Azubis zuständig sind. Danke für diesen wichtigen Input.